Fahrbericht: Peugeot e-208

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Löwe unter Strom

Mit dem neuen Peugeot e-208 der zweiten Generation präsentieren die Franzosen gleichzeitig die leistungsstärkste Variante mit 136 PS und 260 Newtonmeter Drehmoment und das ab einem Preis von 30.450 Euro. Wir konnten mit dem Vorserienmodell des Peugeot e-208 bereits in Portugal eine erste Testfahrt unternehmen um uns einen Eindruck von der neu entwickelten Elektroversion zu verschaffen.

Von Christoph Wisberg

Unser Testwagen in Lissabon hatte die Variante GT welche nur der elektrischen Version vorbehalten ist. Laut Preisliste ruft der Hersteller für dieses Modell 36.600 Euro auf.

Unser erstes Date mit dem Neuen macht sofort Lust auf die Probefahrt. Die E-Version des 208 unterscheidet sich optisch nur in einigen Details vom Verbrenner. Der Kühlergrill hat die gleiche Karosseriefarbe. Das Löwen-Logo ändert, je nach Blickwinkel, die Farbe und die Auspuffrohre fehlen natürlich. Zusätzlich haben die Franzosen den Schriftzug „e-208“ am Heck und das Emblem „e“ an den Heckflügeln angebracht. Das ist alles.
Die neue 208-Generation ist neun Zentimeter länger und drei Zentimeter tiefer als der Vorgänger. In der Praxis macht sich das durch ein komfortables Fahrverhalten positiv bemerkbar.

Das sportliche Innen-, und Außen-Design ist deutlich aggressiver gestaltet als die vorherige Generation. Besonders markant ist auch bei diesem Modell die Lichtsignatur mit den drei Krallen, welche wir in sehr ähnlicher Form schon bei der Coupé-Limousine Peugeot 508 wieder finden. Das gilt ebenfalls für den Innenraum. Hier hat Peugeot die neueste Generation des i-Cockpits mit 3D Technik eingebaut. Hier werden die Anzeigen für Geschwindigkeit und Drehmoment in zwei Ebenen unterteilt und der Fahrer hat das Gefühl eine Ebene schwebt über der anderen. Damit rückt diese stärker in den Vordergrund. Bei unserem Testwagen war dieser Effekt, selbst bei starkem Sonneneinfall, ziemlich deutlich. Peugeot sagt durch diese Anzeige steigt die Reaktionsfähigkeit um eine halbe Sekunde.
Die Liste der verfügbaren Zusatz-Features ist lang. Beispielsweise war unser Peugeot e-208 mit einer induktiven Smartphone-Ladeschale ausgestattet – im Alltag ein praktisches Gimmick.
Der Touchscreen ist in der Mitte des Armaturenbretts platziert. Der Hersteller bietet diesen in drei verschiedenen Größen an: 12,7 cm, 17,78 cm oder 25,4 cm.

Drei mögliche Ladeoptionen: Wallbox, Quick-Charger, Haushaltssteckdose / Steckdose Green Up Legrand.

Drei mögliche Ladeoptionen: Wallbox, Quick-Charger, Haushaltssteckdose / Steckdose Green Up Legrand.

Der geräuschlose Start erfolgt per Knopfdruck. Um die volle Leistung von 100 kW (136 PS) mit 260 Newtonmeter Drehmoment abzurufen muss der Sport-Modus eingelegt werden. Der Stromer wurde mit drei unterschiedlichen Fahrstufen ausgestattet: Eco-Modus für optimierte Reichweite – Normaler Modus für den besten Komfort im Alltag – Sport-Modus für die Höchstleistung, wie z.B. die Beschleunigung von 0 – 100 km/h in 8,1 Sekunden. Bei der Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ist Schluss, der Motor regelt ab da die Batterie zu schnell entladen würde. Richtig guter Fahrspaß kommt im Sport-Modus auf. Peugeot gibt das Leergewicht inklusive Fahrer zwischen 1.530 – 1.558 kg an. Wie auch andere Elektroautos beschleunigt der Peugeot e-208 vom Stand aus mit dem maximalen Drehmoment.

 

Ebenfalls über den Schalthebel kann der Fahrer auch unterschiedliche Einstellungen für die Rekuperation – die Rückgewinnung von Energie durch Bremskraft – wählen: Im moderaten Modus unterscheidet sich das Bremsgefühl kaum von einem herkömmlichen Verbrenner. Bei der Fahrt im verstärkten Modus bremst der Wagen bei der Wegnahme des Gases ab. In dieser Stufe fährt er sich so entspannt wie ein normales Elektroauto. Der Fahrer kann dann die Entschleunigung fast ausschließlich über das Gaspedal kontrollieren. Hier ist auch die Rekuperationsstufe am höchsten.

Maximales Drehmoment aus dem Stand: Im Sportmodus kommt richtig guter Fahrspaß auf.

Peugeot siedelt den Kleinwagen e-208 eher im urbanen Bereich an. Dieser basiert auf der neuen CMP-Plattform (Common Modular) der Groupe PSA, wie z.B. auch der Opel Corsa-e. Die kann sowohl Elektroantriebe als auch Verbrennungsmotoren platzieren. Daher ist dieses Modell weitaus kostengünstiger in der Produktion als es, z.B. VW mit der MEB-Plattform macht welche auf rein elektrische Antriebe ausgelegt ist. Das hat zur Folge, dass die Größe der eingebauten Batterie beschränkt ist, was aber auch der Gewichtsersparnis zu Gute kommt und damit automatisch den Verbrauch senkt.
Im Fahrzeugboden haben die Franzosen die Batterie untergebracht. Die Kapazität beträgt 50 kWh. Der Hersteller verspricht eine Reichweite von 340 Kilometern nach WLFT (Worldwide Harmonised Light Vehicle Test Procedure). Ferner bietet Peugeot eine Garantie für die Batterie von 8 Jahren oder 160.000 Kilometer an, was in der heutigen Zeit, bei den angebotenen Elektroautos hierzulande, noch keine Selbstverständlichkeit ist. Das gilt auch für den dreiphasigen OnBoard-Lader der beim e-208 zur Standard-Ausstattung gehört. Bemerkenswert, denn selbst bei einigen hochpreisigen Elektroautos ist dieser Lader immer noch keine Serienausrüstung. Damit kann der Kunde zwischen drei möglichen Lade-Optionen wählen: Mit einer eigenen Wallbox beträgt die gesamte Ladezeit 5 Stunden und 15 Minuten beim dreiphasigen Laden mit 11 kW. Deutlich schneller geht es an öffentlichen Quick-Chargern. Bei 50 kW benötigt dieser dann 55 Minuten um 80 Prozent der Batterie aufzuladen. An einem Quick-Charger mit 100 kW beträgt die Ladedauer sogar nur noch 30 Minuten für 80 Prozent. Mit dieser Technik kann der Peugeot e-208 aber auch immer noch an einer normalen Haushaltssteckdose (24 Stunden Ladezeit für 100% Energie) oder an einer verstärkten Steckdose des Typs Green Up Legrand (16,5 Stunden Ladezeit für 100% Energie) aufgeladen werden.

Die neue 208-Generation ist neun Zentimeter länger und drei Zentimeter tiefer als der Vorgänger. In der Praxis macht sich das durch ein komfortables Fahrverhalten positiv bemerkbar.

Für den Peugeot e-208 stehen drei Ausstattungslinien zur Auswahl. Unser Testwagen in Lissabon hatte die Variante GT welche nur der elektrischen Version vorbehalten ist. Laut Preisliste ruft der Hersteller für dieses Modell 36.600 Euro auf. Dafür bekommt der Kunde hier einige Extras: Full-LED-Scheinwerfer und Lichtsignaturen mit den drei Krallen, Radzierblenden und Fenster mit Einfassungen in schwarzem Klavierlack, 17-Zoll Diamant-Felgen mit Dekorelementen. Der Innenraum ist mit einigen Extras ausgestattet wie ein schwarzer Dachhimmel, Nähten in der Farbe Adamite, einer Auswahl aus acht farblichen Ambiente-Einstellungen, dynamisch geformte Sitze und Aluminium-Pedalen. Exklusiv in der GT-Ausstattung gibt es die speziellen Sitzbezüge Alcantara in der Farbe Gréval-Grau. Kombiniert mit Ziernähten mit blau-grünem Farbverlauf und 17-Zoll-Felgen mit GT-spezifischen Dekorelementen.
Preislich startet der Peugeot e-208 in der Ausstattungslinie Active bei 30.450 Euro und in der Allure-Variante liegt er bei 32.200 Euro.

Mit dem Peugeot e-208 ist den Franzosen ein guter Einstieg in den neuen Markt der Elektromobilität gelungen. Mit der CMP-Plattform besitzt die Groupe PSA eine wettbewerbsstarke Alternative die jetzt schon verspricht, dass auch weitere Elektro-Modelle verschiedener Marken (z.B. DS, Citroén, Opel, etc.) der Gruppe kurzfristig folgen dürften.

Peugeot Cycles: Die Peugeot Electric Mountain Bikes sind jetzt auch mit dem vollintegrierten Akku (eM02 Power Tube) ausgestattet. Hier arbeitet der Bosch Perfomance CX Motor mit dem Bosch 500 Wh Akku.

 

Der Peugeot e-Ludix ist für 2 Personen zugelassen, leistet 2,5 kW (4 PS) mit der Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.

Fotos: Peugeot Deutschland GmbH / tibo / Christoph Wisberg

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