Cargo-Bike Neuheiten 2017

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Riese & Müller Packster

Mit dem vollgefederten Load hatte Riese & Müller das E-Cargo-Bike bereits 2012 auf ein neues Level gehoben. Seit Herbst 2017 hat das Load jetzt einen größeren Bruder: das Packster. Insgesamt kommt es in acht verschiedenen Grundmodellen daher und zeichnet sich, im Vergleich zum Load, durch eine deutlich größere und sehr variable Transportbox aus. Die einzelnen Boxelemente werden von einem Riemengurt zusammengehalten und können so, je nach Transportzweck, schnell umgestaltet werden. Das Packster gibt es zudem in zwei Varianten mit unterschiedlich langer Ladefläche: 60cm und 80cm. Für den Kindertransport gibt es eine hohe Rückenlehne, zwei 5-Punkt-Gurte und bei der 60er Version ein rundum geschlossenes Regenverdeck.
Auffällig ist das für ein einspuriges Cargo-Bike große 27,5 Zoll-Hinterrad. Dessen breite Bereifung mit einem Schwalbe Super Moto-X und eine gefederte Sattelstütze ersetzt die Vollfederung des Rahmens, was sich im Vergleich zum Load preislich positiv bemerkbar macht. Das Vorderrad ist weiterhin mit einer Federgabel ausgestattet.


Wie das Load gibt es das Packster nur als Pedelec. Und zwar mit Bosch Performance Cruise- oder Performance CX-Motor als Pedelec 25 sowie mit Performance Speed-Motor als Pedelec 45. Letzteres ist noch eine große Seltenheit bei Cargo-Bikes, ein Pedelec 45 Cargo-Bike macht bei längeren regelmäßigen Transporten aber absolut Sinn. Dazu passt, dass es das Packster optional mit Dual-Battery System, also mit einem zweiten 500 Watt Akku gibt. Bei der Schaltung lässt sich wählen zwischen 10-Gang Kettenschaltung (Shimano Deore) oder einer stufenlosen Nuvinci (380SE) kombiniert mit Carbon-Riemen von Gates.
www.r-m.de/de/e-cargo/packster/


HNF Heisenberg CD1 Cargo

Das CD1 Cargo hatte im Spätsommer gleich auf zwei internationalen Leitmessen Premiere: Ende August auf der Fahrradmesse EUROBIKE in Friedrichshafen und Ende September auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Das sportliche Dreirad mit Neigetechnik ist sowohl für private wie für gewerbliche Anwendungen konzipiert. Ein standardisiertes Schienensystem links und rechts der Ladefläche erlaubt es, verschiedene Transportaufbauten zu befestigen: Von der geschlossenen Kinderkabine bis zu den Systemkisten für Handwerker des bekannten Herstellers Sortimo. Dieser vertreibt das Rad mit seinen Systemkisten auch selber unter dem Namen ProCargo CT1 und präsentierte es auf der IAA Nutzfahrzeuge.

Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 280 Kilogramm – bei einem Eigengewicht von 40 Kilogramm und einem Fahrergewicht von 80 Kilogramm verbleiben so bis zu 160 Kilogramm für die Ladung. Für den nötigen Schub sorgt der Bosch-Mittelmotor Performance Line CX kombiniert mit einem Carbon-Riemen von Gates. Um das Schalten kümmert sich die stufenlose NuVinci Harmony, bei der eine zuvor ausgewählte Trittfrequenz automatisch gehalten wird. Ab Mai 2017 ist das CD1 Cargo mit zwei verschiedenen Radständen und Ladeflächengrößen (45x65cm und 68x65cm) verfügbar.
www.hnf-heisenberg.com/modelle/cargo/


Cargo Bike Monkeys

Auf der Berliner Fahrradschau im März 2016 stieß der Münsteraner Cargo-Bike-Händler Rainer Hovemann von Traix Cycles auf einen in der Cargo-Bike-Szene viel beachteten Prototypen von Stathis Stasinopoulos aus Griechenland. Das war der Startschuss für das spannende deutsch-griechische Projekt Cargo-Bike Monkeys. 17 bzw. 18 Kilogramm leicht sind die beiden Modelle Turbolader und Radlader. Die patentierte Seilzuglenkung mit interner Zugverlegung sorgt für eine extreme Wendigkeit. Der Rahmen im „Spaceframe Design“ ist trotzdem für Zuladungen von bis zu 180 Kilogramm (inklusive Fahrer) ausgelegt. Stathis Stasinopoulos entwickelt und fertigt die Rahmen in Griechenland, Traix Cycles übernimmt in Münster die Montage der Cargo Bike Monkeys und kümmert sich um den weltweiten Vertrieb.


Optional gibt es eine Box und eine Kinderbank für die Ladefläche. Das schmalere und kürzere Modell Turbolader hat eine Ladefläche die für eine Wasserkiste oder ein Kind geeignet ist. Die Ladefläche beim Radlader reicht für zwei Wasserkisten oder zwei Kinder. Bei der Schaltung lässt sich wählen zwischen Shimano-Varianten (Alfine 8-Gang bzw. Deore oder XT 30-Gang) und einer Rohloff-Narbe (Speedhub 14-Gang). Turbolader und Radlader sind optional mit E-Antrieb zu haben: Entweder mit Pendix Mittelmotor eDrive oder Hinterrad-Motor RM7.0 von Ansmann.
www.cargobikemonkeys.com


Sblocs

Motta Sblocs ist ein kleiner Vor-Gipfel der Bündener Alpen in der Schweiz. Hier fiel die Entscheidung zur Gründung des Berliner Start-ups sblocs und zum Bau des gleichnamigen Dreirads. Dieses wurde als „Fortschreibung des klassischen Fahrrads mit einem erheblich größeren Einsatzspektrum“ konzipiert. Mit zwei Metern Länge und 70 cm Breite ist es deutlich kompakter als viele andere Cargo-Bikes auf drei Rädern. Eine spezielle Neigetechnik, bei der sich die Box nicht nur neigt sondern auch mit lenkt, ermöglicht eine besonders sportliche Fahrweise. Die 120 Liter große Box ist auf eine Zuladung von maximal 40 Kilogramm ausgelegt und variabel nutzbar: Der abschließbare Deckel kann zur Rückenlehne mit Gurten für den Kindertransport (ein Kind) umfunktioniert werden. Eine Isofix Babyschalen-Halterung ist in Planung.

Besonderen Wert legt sblocs auf lokale Produktion. Der Alurahmen ist „Made in Berlin“ und beim Motor für die E-Variante sblocs e_kurier fiel die Wahl auf den Brose-Mittelmotor, welcher ebenfalls in Berlin gefertigt wird. Aufgenommen wird der Brose-Motor von einem in den Rahmen integrierten Adaptersystem der Berliner Tandem- und Cargo-Bike-Manufaktur PedalPower. Dank dieser Berliner Neuentwicklung können die Modelle sblocs e_kurier und sblocs kurier_3D denselben Rahmen nutzen und ein Brose-Motor kann jederzeit nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Erstmals öffentlich vorgestellt wurde das sblocs auf der Berliner Fahrradschau Anfang März. Die ersten Käufer sollen ihr Modell im Sommer geliefert bekommen.
www.sblocs.de

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