Praxis-Check: Legend Monza

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Das „Kleine Schwarze“

Das „Kleine Schwarze“ wird erst so bezeichnet, seit die amerikanische Vogue 1926 den Entwurf eines schwarzen Etuikleides von Coco Chanel veröffentlichte mit ihrem Zitat: „Dieses schlichte Kleid wird eine Art von Uniform für alle Frauen mit Geschmack werden.“ – Coco Chanel (1926), Quelle: Wikipedia

Von Christoph Wisberg

Diese Beschreibung trifft auch zu wenn es um das Elektro-Faltrad Monza der Firma Legend eBikes geht. Das neue Test-Bike schaut schlicht aus und es ist praktisch. Der erste Eindruck ist sympathisch. In diesem Fall erreichte uns die Lieferung in einem Karton via DPD – wahrscheinlich genauso, wie es auch der Kunde bei seiner Bestellung erhält. Im Lieferumfang enthalten sind das Bike und eine kleine Schachtel mit dem Ladegerät und Sensor-Bauchgurt – dazu später mehr. Das Monza ist komplett vormontiert und der Akku ist aufgeladen. Also, raus aus dem Karton und den Aluminium-Klapprahmen „zusammenfalten“, so wie es ein Faltrad erfordert: Die Pedale werden nur umgeklappt. Die Sattelstütze auf die passende Höhe gestellt. Der mittlere Steg muss zusammen geklappt werden – der Lenker hoch gestellt – beides via Hebel gesichert. Das kostet ein wenig Kraft – muss aber so sein. Tja, und schon steht es da und ist fahrfertig. Hat keine Minute gedauert. Zugegeben, wir mussten noch die Schläuche vor der ersten Fahrt mit Luft aufpumpen. Aber das war dann wirklich alles. Eine Bedienungsanleitung in Print-Form liegt dem Paket nicht bei. Die ist zum Aufbau aber auch gar nicht notwendig. Wer möchte, kann diese aber Online von Website als PDF-Datei runterladen.

1. Bild Stammplatz: Das Monza muss immer mit und gehört jetzt zum Inventar im Kofferraum unseres Surfmobils.
2. Bild Einfach und intuitiv aufzubauen: Das „Aufklappen“ des Monzas dauert keine Minute.
3. Bild Passt auch in jeden PKW-Kofferraum: Im zusammengefalteten Zustand misst das Bike 845 mm in der Länge und 692 mm in der Höhe.
4. Bild Praktisch: Wir haben noch die Doubletrack-Framebag von„Chrome Industries“ als kleine Seitentasche am Gepäckträger angebracht.
5. Bild Startklar für die Citytour!

„Eigentlich sollte jeder Pedalist ein Faltrad besitzen.“

Nun habe ich im Laufe der Jahre schon einige Falt- oder Klappräder in Betrieb genommen. Egal ob mit oder ohne Elektro-Antrieb – teuer oder günstig. Das Monza ist einfach und intuitiv aufzubauen und in meiner Erinnerung ist es das Exemplar bei welchem der Aufbau bis dato am Einfachsten funktionierte. Schlechte Gegenbeispiele gab es allerdings reichlich.
Und wie manche Frauen eben auch ein „kleines Schwarzes“ benötigen, sollte eigentlich jeder Pedalist ein Faltrad besitzen. Praktisch muss es sein, aber wenn es auch noch elegant ausschaut, umso besser. Das Auge isst mit. Es ist auch egal wie viele Bikes Mann oder Frau besitzt. Ein Klapprad geht immer – muss immer mit. So auch in unserem Fall. Wir haben es im Kofferraum unseres Surfmobils verstaut. Von dort aus schaut es uns an, so als wenn es immer schon dort hingehört.
Ein Fahrradgepäckträger für das Auto ist daher nicht notwendig. Zum Einsatz kommt es bei uns meistens wenn die letzten 10 oder 20 Kilometer überbrückt werden müssen. Aber auch für City-Touren ist es richtig ok.

Meine Yacht – mein Monza. Auch für Bootsbesitzer ist das Elektro-Faltrad eine praktische Alternative.

„Designed in Spanien. Gefertigt in Portugal. Service aus Hannover.“

„Designed in Spanien. Gefertigt in Portugal. Service aus Hannover.“ Mit diesem Slogan wirbt der spanische E-Bike Hersteller nun auch für den deutschen Markt. Aktuell bietet das Team aus Hannover einen ziemlich kundenfreundlichen Service an. Der Käufer hat die Wahl zwischen einer 30 tägigen Testfahrt oder 50 Kilometer Laufleistung – je nachdem was zuerst erreicht wird. Bei Nichtgefallen wird das Bike wieder abgeholt – kostenlos versteht sich!
Legend eBikes in Hannover bietet das Bike mit dem Panasonic-Akku 36 V 14 Ah (504 Wh) für 1.756,55 eur an. Ausgestattet mit dem Panasonic-Akku 36 V 10,4 Ah (374 Wh) kostet es zurzeit 1.614,05 eur. Erhältlich ist das Monza in drei verschiedenen Farben: Schwarz, Silber, Hellblau. Der Akku ist im Rahmen platziert. Du kannst diesen direkt im Bike stecken lassen oder auch herausnehmen – zum Aufladen gibt es beide Möglichkeiten.

„Das Monza ist mit einem 250 W Hinterradnaben-Elektroantrieb ausgestattet. Controller + Bedienelement stammen vom Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle.“

Das Monza ist mit einem 250 W Hinterradnaben-Elektroantrieb ausgestattet. Controller + Bedienelement stammen vom Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle. Es handelt sich um einen Sinuscontroller. Im Gegensatz zu einem normalen Controller wird mit diesem das Fahrgefühl deutlich verbessert. In der Praxis schiebt er kräftig von hinten an und in Kombination mit den kleinen Rädern kommt das Monza flott in Fahrt. Der Hersteller gibt an, dass dieser Motor den Verbrauch um 15 – 20 %, gegenüber e-Bikes im gleichen Preissegment, senkt um damit im Sparmodus Reichweiten von 80 – 100 Kilometer zu erzielen.
Der Heckmotor bietet 40 Newtonmeter Drehmoment. Die Stärke der Unterstützung wählst Du über die Bedieneinheit am Lenker per Tastendruck. Diese nennt sich iWoc-Joystick und wird über 5 Tasten bedient. Sie zeigt nur die zwei wichtigsten Informationen an: Ladestatus + Unterstützungsstufe.
Es gibt 4 Unterstützungsstufen – bei 25 km/h ist Schluss. Ein Display mit Geschwindigkeitsanzeige, o.ä. gibt es nicht. Dafür ist eine zusätzliche Shimano RD-FT35 6-Gangschaltung verbaut, welche über einen Drehgriff auf der rechten Lenkerseite bedient wird. Die ist besonders praktisch – sollte die Akkukapazität einmal nicht ausreichen, so kann man immer noch bequem mit den sechs Gängen weiter radeln.
Besonders angenehmer Nebeneffekt für Tretfaule: Wenn Ihr die höchste Unterstützungsstufe wählt verspürt man fast keinen Widerstand mehr beim Tritt in die Tretkurbel – der Motor arbeitet aber trotzdem weiter solange sich die Kurbel dreht.
Zusätzlich kann man sich die Mahle Smart Bike App auf das Smartphone oder Smartwatch laden. Diese wird via Bluetooth mit der Bedieneinheit gekoppelt und kann dann als Display verwendet werden. Angezeigt werden z.B. Höchst-, Mindest- und Durchschnittsgeschwindigkeit, Kalorienverbrauch, Höhenlage, etc. Wer möchte, kann dann noch sein Smartphone mit einer Handyhalterung am Lenker anbringen.

Auf unserer City-Tour durch Groningen war das Monza in seinem idealen Einsatzgebiet.

„Unser Test-Bike ist mittlerweile die vierte Generation das immer wieder überarbeitet und verbessert wurde.“

Da Lenker-, und Sattelhöhe, via Schnellspanner, einstellbar sind findet jeder schnell die optimale Sitzposition. Der Hersteller empfiehlt eine Körpergröße zwischen 1,60 m und 1,90 m, mit einem Körpergewicht von bis zu 100 kg – das dürfte ganz gut hinkommen.
Die einklappbaren Pedale bieten ausreichend Grip. Das Team von Legend eBikes in Hannover hat die ursprüngliche Serienbereifung, Schwalbe 20” 2.15 Big Ben, jetzt mit den Kenda Kranium 20” 2.25 getauscht, welche auch an unserem Test-Bike verbaut sind. Das kommt einem stabilen Fahrverhalten zu Gute, da diese noch ein wenig breiter sind und das Bike keine Federung besitzt. Auf unseren Touren sind wir das Monza in erster Linie auf Asphalt gefahren, mit einigen Schotterwegen und das ging in Ordnung.
Die hydraulischen Scheibenbremsen vorne und hinten verzögern ordentlich mit der Flexibilität die ein Faltrad bauartbedingt leider mit sich bringt. Die Lichtausbeute des vorderen Scheinwerfers ist absolut ausreichend.
Das Modell Monza wird nun schon einige Jahre produziert. Unser Test-Bike ist mittlerweile die vierte Generation das immer wieder überarbeitet und verbessert wurde.
Als zusätzliches Gimmick hat uns der Hersteller noch einen Brustgurt mit Sensor beigelegt. Via App kannst Du Deine gewünschte Pulsfrequenz einstellen. Wenn der vorgegebene Wert erreicht ist unterstützt dich der Motor um diese Frequenz konstant zu halten.

Hinweis: Praxis-Checks auf Special-E.de

Die Auswahl der Produkte über welche wir auf Special-E.de redaktionell berichten, entscheiden wir selbst. Zu diesem Zweck erhalten wir von Herstellern dementsprechende Test-Muster. Für weitere Informationen oder Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sie können uns auch direkt unter redaktion@special-e.de kontaktieren.

Fotos: Christoph Wisberg / Hersteller

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