Fahrbericht: Opel Grandland X Hybrid4

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Potz-Blitz

300 PS aus drei Motoren – 520 Nm Drehmoment-Systemleistung – V/max 235 km/h – das ist doch mal eine Ansage! Zwei Elektromotoren und ein Verbrenner treiben den neuen Plug-In Hybrid an. Die Umweltprämie kann vom Preis auch noch abgezogen werden, da der SUV alle Kriterien für förderfähige Elektrofahrzeuge erfüllt. Wir sind den neuen Opel Grandland X Hybbrid4 jetzt gefahren.
Im Dreiländereck Basel konnten wir die ersten Testfahrten durchführen.

Von Christoph Wisberg

Zwei Elektromotoren und ein Verbrenner verleihen dem Opel Grandland X Hybrid4 eine Systemleistung von 300 PS. Der SUV hängt gut am Gas. Während unseren ersten Testfahrten hatten wir immer genug Leistung in allen Situationen.

Zwei Elektromotoren, ein Verbrenner
Die Motorisierung des Opel Grandland X Hybrid4 besteht aus zwei Elektromotoren und einem Verbrenner. Letzterer ist ein WLTP- und Euro 6d zertifizierter 1,6-Liter Turbobenzin-Direkteinspritzer, mit einer Leistung von 147 kW / 200 PS. Die beiden Elektromotoren leisten vorne 81 kW / 110 PS und hinten 83 kW / 113 PS inklusive Allrad und ausgestattet mit einer Lithium-Ionen-Batterie (13,2 kWh). Über eine Achtstufen-Automatik überträgt der vordere Elektromotor seine Kraft auf die Vorderräder. In der Hinterachse befindet sich der zweite Elektromotor mit dem Differenzial. Damit wird der Grandland X Hybrid4 zum Allradler.
Laut Hersteller fährt der Opel Grandland X Hybrid4 59 Kilometer mit rein elektrischem Antrieb gemäß WLTP-Fahrzyklus. Diese Reichweite dürfte für viele Menschen die täglich benötigten Fahrten abdecken. Zum Beispiel die Strecke zur Arbeit könnte damit elektrisch mit Null-Emissionen zurückgelegt werden.
Wie immer hängt die Dauer der Ladezeit auch von dem Ladegerät ab. Das SUV kann über das enthaltene Ladekabel an einer normalen Haushaltssteckdose aufgeladen werden oder an öffentlichen Stationen und Wallboxen. Circa zwei Stunden werden an einer 7,4 kW Wallbox zum vollständigen Aufladen benötigt. Opel bietet diese Geräte ebenfalls an.
Die Groupe PSA, zu welcher auch Opel gehört, bietet den Free2Move Service an. Hier bekommt der Fahrer einen Ladepass und hat damit Zugriff auf mehr als 125.000 Ladepunkte in Europa.

Elektro, Hybrid, Allrad + Sport – diese vier Fahrmodi bietet der neue Plug-In Hybrid. In der Praxis passiert der Wechsel zwischen den verschiedenen Stufen völlig unauffällig.

Der Hybrid-Antrieb
Den Start beginnen wir im Hybrid-Modus völlig geräuschlos, da hier immer erst elektrisch gestartet wird. Jetzt können der Verbrenner und die beiden Elektroantriebe zusammen arbeiten – wenn notwendig. Der Grandland sucht sich automatisch das aus was er braucht. Gut gefallen hat uns in diesem Modus die Stellung B des Automatikhebels, da hier die Rekuperation am höchsten ist. Die Verzögerung bei der Gaswegnahme ist jetzt so stark, dass das Bremspedal in den meisten Situationen nicht mehr betätigt werden muss und der SUV fährt sich wie ein reines Elektroauto. Während den Fahrten über die Land- und Bergstraßen im Schwarzwald hat das wunderbar entspannt funktioniert. In diesem Zusammenhang ist uns die praktische „e-Save“-Funktion aufgefallen. Die zurückgewonnene Energie lässt sich durch diese Funktion zur späteren Verwendung aufsparen. Der Fahrer kann „e-Save“ über den Touchscreen einstellen. Wenn er diese zum Beispiel zum Fahren in für E-Autos zugelassene Strecken benötigt, ruft er diese einfach ab.

Komfortables Fahrverhalten
Das angegebene Leergewicht inkl. Fahrer von 1875 kg kann der Opel durch die Systemleistung von 300 PS gut ausgleichen. In allen Bereichen ist genug Leistung vorhanden. Wem es unterwegs trotzdem einmal zu langweilig wird der kann ja den „Spaßschalter“ in der Mittelkonsole auf Sport stellen und so die volle Leistung abrufen. Wir finden aber, dass das soft abgestimmte Fahrwerk und die Lenkung gut zu einem größeren Hybrid-SUV passen. Dementsprechend vorrausschauend fällt auch die Fahrweise, speziell bei den kurvenreichen Straßen im Schwarzwald, aus. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h spielt nur eine Nebenrolle.

Vier Fahrmodi
Dem Fahrer stehen vier Fahrmodi zur Verfügung: Elektro, Hybrid, Allrad + Sport. Im Elektro-Modus fährt das SUV, rein elektrisch angetrieben, über den E-Motor an der Hinterachse. Bei Bedarf für mehr Leistung schaltet sich automatisch der elektrische Frontmotor zu. Für den Fall das der Fahrer im E-Modus das Gaspedal durchdrückt, schaltet sich automatisch der Verbrennungsmotor zu. Die Höchstgeschwindigkeit im Elektro-Modus beträgt 135 km/h.
Der Hybrid-Modus bietet automatisch den effizientesten Antrieb. Abhängig von der individuellen Fahrweise können Verbrenner + Elektroantrieb zusammen oder auch abwechselnd arbeiten.
Wird der Allrad-Modus eingeschaltet ist das SUV an Vorder- und Hinterrädern rein elektrisch angetrieben, ab Tempo 80 km/h schaltet sich der Verbrennungsmotor hinzu. Der Allradmodus ist bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h möglich.
Im Sport-Modus geht es zur Sache: Hier wird die volle Leistung von Verbrennungs- und Elektromotor abgerufen. Opel gibt hier eine gesamte Systemleistung von 221 kW / 300 PS an.
In der Praxis ist uns besonders positiv aufgefallen, dass der Wechsel zwischen den Fahrmodi während der Fahrt völlig unbemerkt passiert. Selbst wenn beispielsweise der Verbrenner eingeschaltet wird.

Infotainment und Assistenzsysteme
Ausgestattet mit einem acht Zoll großen Farbtouchscreen-Navi hat auch das Infotainment-System einiges zu bieten und gibt Auskunft z.B. über Energieverbrauch und Energiefluss / Lade-, Betriebs- und Verbrauchsstatistiken / Batterieladestandsanzeigen sowie nächstgelegenen Ladestationen / „e-Save“ Funktion (Speicherung der elektrischen Energie in der Batterie). Außerdem ist das System kompatibel mit Apple Car Play und Android Auto.

Bereits serienmäßig erhält der Grandland X Hybrid4-Fahrer einige Assistenzsysteme: OpelConnect bietet Live-Navigation mit Verkehrsinformationen in Echtzeit, aktuelle Spritpreise und eine direkte Verbindung via Notruf- und Pannenruf – Kamerabasierter Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung, Spurhalte-Assistent, Müdigkeitserkennung, Toter-Winkel-Warner, Parkpilot vorne und hinten, Verkehrsschilderkennung sowie intelligenter Geschwindigkeitsregler und –begrenzer.
Gegen Aufpreis hat Opel noch einige zusätzliche Assistenzsysteme für das Modell im Programm, wie z.B.: automatischer Geschwindigkeits-Assistent, Rückfahrkamera mit Parkpilot, 360-Grad-Kamera, adaptives Fahrlicht AFL mit LED-Technologie.

Viel Platz und sachliches Design im Cockpit. Auch das Multifunktionslenkrad ist wieder klassisch gestaltet. Neulinge finden sich hier schnell zurecht.

Viel Platz für die Familie
Die Batterie ist unter den Rücksitzen platziert. Das spart Platz. Der Kofferraum kann so weiterhin gut genutzt werden. Opel gibt ein Kofferraumvolumen von 390 bis 1.528 Liter an. Auch bei der Sitzprobe ist das Ergebnis gut. Mit knapp viereinhalb Meter Länge haben selbst größere Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz. Das gilt auch für die Passagiere auf der Rückbank.

 

Der Preis ist heiß
Der Opel Grandland X Hybrid4 ist ab 51.165 Euro in der Innovation-Ausstattung bestellbar. Wer auf einige Extras aus unserem Testwagen nicht verzichten möchte, der dürfte mit der Ultimate-Sonderausstattung richtig liegen und kommt dann auf 53.830 Euro. Im Vergleich mit ähnlichen SUV´s dieser Klasse kann Opel besonders in der Ausstattung punkten, da bei anderen deutschen Herstellern viele dieser Extras zusätzlich bezahlt werden müssen.
Die Umweltprämie, inklusive Herstelleranteil, in Höhe von 3.850 Euro (inklusive der staatlichen Förderung AVAS) kann der Käufer vom Preis noch abziehen. Laut Hersteller erfüllt das Modell alle Kriterien für förderfähige Elektrofahrzeuge. Zusätzlich können Selbstständige und Dienstwagenfahrer den geldwerten Vorteil für private Fahrten und für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, auf den halben Listenpreis des Neuwagens geltend machen. Zusätzlich bietet Opel auch Leasingraten ab 399 Euro monatlich zur Finanzierung an.
Weitere Infos: www.opel.de

Fotos: Opel Automobile GmbH, Dani Heyne, David Parsons, Denis Meunier, Thorsten Weigl,
Axel Wierdemann, Christoph Wisberg

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